Liebe Imkerinnen und Imker,
es sind nun schon einige Jahre ins Land gezogen, seit der Kleine Beutenkäfer 2014 in Italien eingeschleppt wurde. Man kann zwar von einem gewissen Eindämmungserfolg reden, die Bekämpfungsmaßnahmen, um den Käfer auszurotten, waren jedoch bisher vergeblich.
Wie das Kaninchen vor der Schlange schauen wir gebannt nach Italien. Dabei könnte dieser kleine flug- und anpassungsfähige Schädling aus jedem Land zu uns kommen, denn die Handelswege für illegal eingeführte Kunstschwärme und Bienenvölker sind unergründlich.
Um die Gefahr einer Einschleppung zu minimieren, empfehlen der Imkerverband M-V und der BGD den Kauf von lokal angepassten Bienen aus der Region. Um dies zu erleichtern, wurde die Bienenbörse eingerichtet (k Webseite des Imkerverbandes M-V).
Die Erfahrung hat gezeigt: Nur bei einer Früherkennung besteht die Chance auf erfolgreiche Bekämpfung des Kleinen Beutenkäfers.
Solange der Käfer in Europa lebt, sollten wir wachsam sein. Die Schweiz, Österreich und das Bundesland Bayern haben bereits ein Monitoring-Programm zur Früherkennung des Kleinen Beutenkäfers installiert. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es ab sofort und mit freundlicher Unterstützung vieler Veterinärämter, dem Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei und dem Institut für Bienenkunde und Imkerei an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim das „Freiwillige Überwachungsprogramm zur Früherkennung des Kl. Beutekäfers“.
Wie funktioniert das freiwillige Überwachungsprogramm?
Es werden Öl-Fallen mit Gebrauchsanweisung zum Fangen des Kleinen Beutenkäfers im Rahmen des AFB-Monitorings vom zuständigen Veterinäramt an die Imkerinnen und Imker verteilt. Nach dem Einsatz der Fallen werden alle Teilnehmer um freiwillige Rückmeldung per E-Mail, Telefon oder Post gebeten, um später eine unscharfe Karte über die Verteilung der beprobten Imkereien erstellen zu können. Als Angabe genügen Name, Ihre Registriernummer, die Sie vom Veterinäramt erhalten haben und der ungefähre Standort der Völker. Alle Daten werden vertraulich behandelt und nur für dieses Programm verwendet. Die grafische Darstellung der beprobten Imkereien wird nicht veröffentlicht.
Bei Interesse, fragen Sie bitte bei Ihrem zuständigen Veterinäramt an ob dieses am Programm teilnimmt und noch Imkerinnen oder Imker gesucht werden. Für die Imkervereine oder Interessengemeinschaften, die mehr über den Kleinen Beutenkäfer und den Gebrauch der Falle erfahren möchten, bietet der Bienengesundheitsdienst einen gebührenfreien Vortrag an.
In der Hoffnung auf rege Beteiligung am freiwilligen Überwachungsprogramm ohne Fund wünsche ich Ihnen weiterhin viel Freude an Ihren Bienen und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Tobias Dittmann
Fachberater für Imkerei
der Tierseuchenkasse von M-V